CAU Fakultätenblöcke Kiel

Die Fakultätenblöcke der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel werden revitalisiert und umstrukturiert. Bis 2028 wird der der erste Bauabschnitt des Gebäudekomplexes an die zukünftigen Anforderungen angepasst und ein Bibliotheksverbund entstehen. Mit der Maßgabe einer BNB-Zertifizierung und einem Urban-Mining-Konzept soll die Revitalisierung ein Vorbildprojekt in Bezug auf die Nachhaltigkeit darstellen. Wir sind für die Architektur und Bauphysik verantwortlich.

Das Entwurfskonzept zielt darauf ab, den großen Gebäudekomplex der vier Fakultätsblöcke zu einer städtebaulichen Einheit zusammenzubinden, die umgebenden Freiflächen neu zu gestalten und ihm eine starke Adresse in Richtung Leibnizstraße zu geben. Die einzelnen Fakultätenblöcke sollen künftig über den Bibliotheksverbund in den unteren Geschossen verknüpft und an das neue Juridicum angeschlossen werden. Im neu geplanten, zweigeschossigen Sockel befindet sich die sogenannte Agora, ein verbindendes Foyer und multifunktionales Herzstück. Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und der Wiederverwendung von Materialien entwickelt das Planungsteam auch eine neue architektonische Ästhetik.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele verfolgt das Sanierungskonzept den Urban-Mining-Ansatz und erfordert verschiedene ressourcensparende Maßnahmen. So werden die Obergeschosse der Institutsblöcke abweichend von dem Sockel-Neubau in ihrer Grundstruktur erhalten. Lediglich deren Hülle wird vollumfänglich erneuert und energetisch saniert. Dabei wird die Bestandsstruktur größtmöglich erhalten und das Rückbaumaterial der massiven Bauteile in Form von R-Beton/RC-Gesteinskörnung in den Kreislauf der neuen Betonbauteile zurückgeführt. Boden- und Deckenaufbauten werden möglichst einfach gewählt und ohne komposite Schichten konstruiert. Im Sinne einer CO² neutralen Konstruktion und im Zusammenhang mit Materialeffizienz werden Hohlkörperdecken für die Geschoss- und Dachdeckenkonstruktion umgesetzt. Für die beiden großformatigen Oberlichter über der Agora sind der Einsatz eines ETFE-Daches vorgesehen, das im Vergleich zu einem mehrschichtigen Glas auf Stahltragwerk bis zu 38 Tonnen CO² einspart.

Die ganzheitliche Betrachtung des gesamten Lebenszyklus und bauphysikalischen Überlegungen müssen frühzeitig im Planungsprozess berücksichtigt werden. Sie nehmen nicht nur Einfluss auf die Planung von Gebäude und Innenräume, sondern gewährleisten auch einen nachhaltigen, effizienten Betrieb.

LeistungenArchitektur, Bauphysik
AuftraggeberGMSH Kiel
Bilderbeyond visual arts GmbH
LinkProjektdarstellung der Universität Kiel

 

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